Kurzer geschichtlicher Überblick

Rengsdorf steht auf uraltem Kulturboden. Früheste Kunde von der Besiedlung unseres Heimatgebiets gibt uns der römische Feldherr und Staatsmann Julius Cäsar, der in seinen Jahrbüchern die Feldzüge in Gallien beschrieben hat. ´

Die älteste Urkunde über Rengsdorf und auch wohl die älteste Urkunde im Staatsarchiv zu Koblenz stammt aus der Zeit, da Theutgart Erzbischof von Trier war (847 - 868 n. Ch.). Hier werden die Zehntgefälle der Pfarrkirche zu Rengeresdorf dem Stift St. Castor verschrieben. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Schreibart der Siedlung häufig, so Rengistorf, Reinstorf, Reensdorf, Registorf. Im Frankenreich gehörte Rengsdorf zum Engersgau und war hohe Gerichtsstätte, wie auch noch in seiner Urkunde vom 2. April 1404 von der „Hohen Veste zu Rengsdorf" die Rede ist. Am 7. Januar 1347 begab der Erzbischof die Pfarrkirche St. Johann Babtist zu Rengsdorf mit einem Ablass von 40 Tagen, dem Papst Clemens VI. bewilligt hatte. 1532 trat das Stift St. Castor seine Patronatsrechte an den Erzbischof von Trier ab, der sie dann 1570 dem Grafen von Wied überließ. In den Wirren des dreißigjährigen Krieges hatte die damals blühende Siedlung arg gelitten. Wiederholt musste die Bewohner in den umliegenden Wäldern ihre Zuflucht suchen. So wird in einer Eingabe der Grafen von Wied als Landesherr gebeten, er möge veranlassen, dass der Ort Melsbach den Arbeitsleuten, die an der Wiederherstellung der von „hartzfeldischen Reutern" zerstörten Kirche zu Rengsdorf arbeiteten, die Kost gebe, da die Bewohner von Rengsdorf hierzu nicht in der Lage seien.

Hiermit scheint die Blütezeit beendet zu sein, und als stilles Westerwalddörflein träumte Rengsdorf von seiner Vergangenheit. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fluteten die Scharen der Französischen Revolution über den Westerwald und zerstörten den letzten Wohlstand.

Nach fast weiteren 100 Jahren wird Rengsdorf von Naturfreunden entdeckt, und es beginnt ein ungeahnter Aufstieg.

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